DÜREN. Bei der Revierversammlung 2018 in Düren haben wir mit rund 200 Menschen über die Zukunft nach der Braunkohleverstromung diskutiert und in Workshops Ideen und Perspektiven gesammelt.
Unsere Landesvorsitzende Mona Neubaur fand in ihrem Grußwort lobende Worte für den neuen Braunkohle-Aktivismus und friedlichen Protest, machte gleichzeitig aber klar: Jede Form von Gewalt ist nicht Teil unserer Bewegung. Dafür gab es Applaus von allen.
Stargast war die Bundestagsabgeordnete und GRÜNE Bundesvorsitzende Annalena Baerbock. Sie machte in einem flammenden Plädoyer für den Klimaschutz deutlich, dass es für RWE allerhöchste Zeit ist einzulenken. Das Unternehmen müsse sich entscheiden, welche Rolle es in unserer Gesellschaft spielen möchte. Der Bundesregierung warf sie Arbeitsverweigerung vor, weil die heikle Entscheidung über das Ende der Kohleverstromung in eine Kommission auslagere, anstatt selbst zu gestalten, was ihr Auftrag ist. Die Brandenburgerin berichtete aus ihren Erfahrungen in der Lausitz, die viele Parallelen zur Situation im Rheinischen Revier aufweist.
RWE-Power-Vorstandsvorsitzender Dr. Weigand diskutierte mit dem stellvertretenden Vorsitzende der GRÜNEN Bundestagsfraktion und Dürener Abgeordneter Oliver Krischer über Versorgungssicherheit. Landrat Kreuzberg forderte in seinem Diskussionsbeitrag, dass die Bundesregierung entsprechende Fördermittel für den Umbau infolge des Kohleausstiegs nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch für das Revier locker machen müsse. Reiner Priggen, Vorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien, berichtete aus den aktuellen Verhandlungen in der Kohlekommission und blieb optimistisch, dass ein Konsens bis zum Ende des Jahres gelingt.
Ebenso breit aufgestellt wie die Podiumsteilnehmer war das Publikum: Von GRÜNEN Mitgliedern aus ganz NRW über RWE-Mitarbeitende und Vertreter*innen der Gewerkschaft IGBCE bis zu vielen interessierte Bürger*innen aus der Region. Es wurde kontrovers diskutiert, auch die Frage, ob und wie der Hambacher Wald noch gerettet werden kann
Uns als Landtagsfraktion hat die Veranstaltung darin bestärkt, dass wenn wir den Kohleausstieg schaffen wollen, wir die Regionen mitnehmen müssen, in denen Menschen in der Kohle arbeiten und an der Abbaukante leben.
Deshalb werden wir auf Basis der Diskussion und der Workshops, in denen wir uns mit konkreten Ideen für die Zukunft nach der Braunkohle beschäftigt haben, diesen Herbst ein Positionspapier für die Zukunft des Rheinischen Reviers vorlegen. Eine Frage mit der sich die aktuelle Landesregierung unter Armin Laschet nicht einmal ansatzweise beschäftigt.
Die Veranstaltung hat mir persönlich viel Mut gemacht! Ich habe die Hoffnung nicht verloren, dass wir einen gesellschaftlichen Konsens zum Ausstieg aus der Kohle schaffen.
Video-Rückschau - So war unsere Veranstaltung "Was kommt, wenn die Kohle geht?" in Düren:
Ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung wurde in einer 45-minütigen Dokumentation von Roswitha Kurz beim Lokalsender nrwvision ausgestrahlt:
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